Es ist unheimlich, eine Friedensbewegung als unheimlich zu bezeichnen. Menschen, die sich gegen kriegerische Handlungen, gegen Kriegsrhetorik bewegen, werden so als diffus und beängstigend verunglimpft; unfähig zwischen Schuld und Unschuld zu unterscheiden. Dabei sei es einfach: Die Russen werden als schuldig bezeichnet, die Ukrainer als unschuldig. Daraus wird die Handlungsmaxime: „Immer mehr Waffenlieferungen an die Ukrainer“ hergeleitet. Es widerspräche jedem Gerechtigkeitsempfinden, den unschuldigen Ukrainern in gleicher Weise Kompromisse abzuverlangen wie den schuldigen Russen, schreibt Julian Schütt in seinem Artikel „Unheimliche Friedensbewegung“ in der SZ vom 18. Februar 2023.
Wirklich unheimlich ist es, eine ganze Bevölkerung in einen Topf zu werfen und als schuldig, bzw. unschuldig zu beschreiben. Die Fratze des Populismus starrt einem direkt an; und wird nicht erkannt? So ist es, so sind sie, wird kolportiert und deshalb seien Waffenlieferungen weiterhin angezeigt. Monatelange Kriegshandlungen, das Grauen, das Leid, Tod und Zerstörung gehen weiter. Gleichzeitig wird von Gerechtigkeit, von Anstand schwadroniert, als ob ein Krieg eines der beiden, geschweige den beides sein könnte. Nein angesichts des Grauens eines Krieges und angesichts der unheimlichen Gefahr eines Weltkriegs atomaren Ausmasses, ist eine Friedensbewegung unbedingt notwendig. Nie mehr haben unsere Väter und Mütter, unsere Grosseltern gefleht. Nie mehr Krieg. Denn in letzter Konsequenz müssten diejenigen, welche die Lösung in Waffenlieferungen, in weiteren Kriegshandlungen sehen, irgend einmal selber an die Waffen. Es wäre weiterhin nichts erreicht ausser noch mehr unsagbares Leid, Zerstörung und Tod.
Wer eine Waffe findet, die nicht zerstört, sondern aufbaut, noch mehr Grauen, Leid und Tod verhindert, liefere sie. Ansonsten sollen sie sich schleunigst der Friedensbewegung anschliessen. Alles andere ist unheimlich.
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